Hallo Naturliebhaber und Naturliebhaberinnen,
heute teile ich mit euch ein neues Erlebnis einer besonderen Baustelle im öffentlichen Bereich. Ich hatte die Gelegenheit, bei einer Aufgabe mitzuwirken, die gleichzeitig eine wichtige Aufgabe in unserer Abschlussprüfung ist: die Baumbindung.
Wenn ich mir die Pfähle ansah, kam die Frage auf: „Warum einen Baum stecken?“ Die erste Antwort, die mir in den Sinn kam, ist: „Damit der Baum gerade wächst“. Das ist zwar nicht falsch, aber es ist nicht der einzige und wichtigste Grund. Wenn der Baum neu gepflanzt wird, ist er den Witterungseinflüssen, insbesondere dem Wind, ausgesetzt. Letzteres verhindert, dass der Baum richtige Wurzeln schlägt, indem er ihm dem Rhythmus des Pendels folgen lässt. Die Aufgabe des Gärtners oder der Gärtnerin besteht daher darin, dieses Phänomen zu reduzieren oder sogar zu verhindern, damit sich der Baum fest im Boden verankern kann.
Die Baumbindung ist eine einfache, profitable, zuverlässige und wirksame Lösung, um Schäden und Entwurzelungen der Bäume durch heftigen Wind zu vermeiden. Auch beim Pflanzen von Bäumen ist darauf zu achten, dass der Baum stabil steht, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Ein instabiler Baum kann umstürzen und der Umwelt und sogar den Anwohner*innen schaden.
Es gibt viele Methoden, einen Baum abzustecken: Die bekannteste Verankerungsmethode ist die mit einem oder mehreren Pfählen und Ankern. Dieser Anker bleibt drei bis vier Jahre an Ort und Stelle, bis der Baum durch seine stabilisierenden Wurzeln ausreichend verankert ist.
Auf der Baustelle sollten 20 Carpinus betulus gepflanzt werden und daher haben wir Löcher im Boden vorbereitet. Der Baum muss nämlich in ein Loch in geeigneter Größe gepflanzt werden.
Dann haben wir mit dem ersten Baum angefangen. Wir haben drei vertikale Pfähle (die ein Dreieck auf dem Boden bilden) über das Pflanzloch hinaus gesteckt. Wir steckten die Pfähle mit einer Pfahlramme fest in den Boden, sodass die Pfähle 20 cm tief im Boden unterhalb des Pflanzlochs verankert waren. Als Material für die Pfähle kann behandeltes Holz (bemalt, imprägniert oder geteert) oder behandeltes Holz gewählt werden, das nicht schnell verrotten, wie zum Beispiel Kastanie oder Robinie.
Behandeltes Holz enthält Schadstoffe, die im Boden verbleiben und über die Wurzeln des Baumes aufgenommen werden können. Das ist weder für die Umwelt noch für den Baum von Vorteil. Daher empfiehlt es sich, unbearbeitetes Holz zu wählen. Um den Baum an den Pfählen zu befestigen, verwendeten wir Kokosstrick. Die Wahl des Befestigungsmaterials ist sehr wichtig, wenn man den Stamm und damit die Gesundheit des Baumes nicht beschädigen möchte. Im AuGaLa Heft zur Ausbildung (Vegetationstechnik 1) steht eine Alternative zum Befestigungsmaterial mit Vor- und Nachteilen.
Danach haben wir die vertikalen Pfähle mit drei Brettern verbunden. Anschließend haben wir die Bäume gedüngt und Bäume gegossen. Das Resultat kann sich sehen lassen!
Was auch schön mit anzusehen war, ist das Interesse, welches die Nachbarn hatten. Alle hatten Neugier auf die Baumart und ihr Wachstum, besonders die Kinder, die alle Etappen verfolgt haben.
Am Ende möchte ich sagen, dass bei dem Gärtner oder der Gärtnerin bestimmte Handlungen trivial scheinen und dennoch für die ordnungsgemäße Entwicklung von Pflanzen unerlässlich sind. Baumbindung ist eine davon.
Bis zum nächsten entspannten Erlebnis.
Eure Assma